Do · 3. Juli · Zwischen programmierter Hysterie und Unverbindlichkeit? · Zum Verhältnis von Gerechtigkeitsidealen und Gerechtigkeitsdiskursen

Vortrag von Prof. Dr. Michael Haus, Universität Heidelberg im Rahmen der Reihe Gerechtigkeit heute?

Neue Universität, Hörsaal 12a, 18 Uhr ct.

Können Gerechtigkeitstheorien, wie sie im akademischen Diskurs diskutiert werden, die politischen Auseinandersetzungen über soziale (Un)Gerechtigkeit anleiten? Der Vielfalt an raffinierten Theorien steht eine scheinbar recht beliebige Verwendung des Gerechtigkeitsbegriffs in der politischen Praxis gegenüber. Beide Bereiche teilen jedoch eines, nämlich eine ausgeprägte Urteilsfreudigkeit. Der Vortrag soll die These verfolgen, dass es nicht darum gehen kann, der Praxis den „richtigen“ Gerechtigkeitsbegriff und die „vernünftige“ Theorie zu zeigen. Vielmehr erhellen sich Theorie und Praxis wechselseitig. Die interessante Frage lautet dann, wie Gerechtigkeitstheorien zu einer abgeklärten und zugleich engagierten Auseinandersetzung mit verbreiteten (Un)Gerechtigkeitsurteilen beitragen können.