*philm: «So finster die Nacht» / «Let the right one in» und eine kleine Philosophie des Dämonischen

Dienstag, 30. November 2010 um 19:00 Uhr, Kantsaal, Philosophisches Seminar

vorgestellt von Adrian Gillmann.

Ein Junge lernt in seinem Stockholmer Wohnblock ein Mädchen kennen. Oskar (Kare Hedebrant) trifft Eli (Lina Leandersson). Jedoch ist irgendetwas an dem Mädchen anders. Es lässt sich nur des Nachts blicken, scheint keine Kälte zu fühlen und stößt sich überhaupt nicht an Oskars verschlossener Art. In der Verfilmung von John Ajvide Lindquists Horrorthriller geht es neben Pädophilie und den Vampirmotiven vor allem um Verhältnisse. Das Verhältnis des zwölfjährigen Oskars zur Welt und sich selbst, das Verhältnis des androgynen Kindvampirs Eli zur Welt, zu sich selbst sowie das Verhältnis der beiden zueinander spielen eine tragende Rolle. Was ist, wenn es beim Dämonischen nicht mehr um metaphysische Wesen, sondern Verhältnisse, möglicherweise existenzielle geht? Kann eine Philosophie des Dämonischen hilfreich sein, hier Aspekte zu analysieren? Kann hier von Abhängigkeiten oder einer besonderen Liebe die Rede sein, oder sogar von einem dämonischen Verhältnis?